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BIM-Anwendungsfälle für den Betrieb: Neue Standards veröffentlicht

Der Betrieb stellt die längste Lebensphase eines Bauwerks dar. Im Masterplan BIM Bundesfernstraßen ist für den Betrieb zunächst ausschließlich der Anwendungsfall 200 Nutzung für Betrieb und Erhaltung vorgesehen. BIM.Hamburg hat Handlungsbedarf gesehen den modellbasierten Betrieb weiter zu spezifizieren.

Aus diesem Grund hat BIM.Hamburg in den letzten Jahren in Kooperation mit dem BMDV und in Abstimmung mit der BASt differenziertere BIM-Anwendungsfälle für den Betrieb identifiziert und Anwendungsfallbeschreibungen erarbeitet. Die erarbeiteten Dokumente sind analog zu den Anwendungsfällen aus der Bereitstellungsphase aufgebaut und bestehen jeweils aus Steckbriefen inkl. Praxisbeispielen, Umsetzungsempfehlungen, Prozessdiagrammen und einem Lessons Learned. Seit Kurzem stehen die Dokumente auf der Homepage von BIM.Hamburg zur Verfügung. Hier im Überblick mit fortlaufender Beschreibung.

6 neue Anwendungsfälle Betrieb:

Der AwF200 Datenaufbereitung für den Betrieb soll dabei helfen, relevante Daten aus Bestands- oder As-Built-Modellen in ein Betriebsmodell zu überführen, um eine effektive Nutzung für die Anforderungen des digitalen und modellbasierten Betriebs zu gewährleisten. Die Anforderungen an ein Betriebsmodell sind jedoch noch nicht abschließend definiert und werden sich aus den digitalen und modellbasierten Anwendungen ergeben, die derzeit in Entwicklung und Erprobung sind.

Der AwF210 Unterhaltungs- und Wartungsmanagement unterstützt die Dokumentation digitaler und modellbasierter Unterhaltungs- und Wartungsmaßnahmen zur effizienten Umsetzung der Betreiberverantwortung, da Handlungsbedarfe priorisiert und effektiver geplant werden können. Hier gibt es schon erste implementierte Anwendungen mit SAP.

Der AwF220 Zustandserfassung/ Prüfung/ Inspektion bietet bereits den größten Mehrwert im Betrieb, denn die ersten Entwicklungen werden in der Praxis schon eingesetzt. Beispielsweise können Schäden bei digitalen Bauwerksprüfungen von Ingenieurbauwerken oder Uferwänden vor Ort lagegenau im Modell erfasst werden. Aktuell wird zusätzlich an einer Anwendung gearbeitet, die es ermöglicht, georeferenzierte Schadensdaten bei Deichen zu erfassen und diese in einem GIS-System darzustellen. Die Erfassung von Schäden an Straßen erfolgt auch bereits digital – jedoch ohne 3D-Modell. Hier sind Luftbilder oder Orthofotos zur Dokumentation des Schadensortes und dessen Beschreibung ausreichend.

Der AwF230 Nutzungsmanagement soll der Unterstützung des täglichen operativen Betreibens bzw. Bewirtschaften von Anlagen dienen. Dies kann sowohl bei der Betrachtung eines einzelnen Bauwerks (z.B. Genehmigung von Sondernutzung) oder mehrerer zusammenhängender Bauwerke Anwendung (z.B. Genehmigung von Schwertransportrouten) finden.

Der AwF 240 Lebenszyklusmanagement hingegen dient der Unterstützung für eine strategische Betrachtung der zu bewirtschaftenden Anlagen, wie z.B. ein strategisches Erhaltungsprogramm oder eine Prognose der Restlebensdauer. Auch hier kann die Betrachtung einer Anlage oder mehrerer Anlagen erfolgen. Damit soll eine prädikative Instandhaltung unterstützt werden. Hierbei dienen die Ergebnisse und Informationen aus anderen Betriebsanwendungsfällen als Eingangsdaten, wie z.B. Schäden und Sensordaten.

Der AwF250 Datenübergabe in ein Projekt dient dazu, alle relevanten Informationen und Daten der Betriebsanwendungsfälle zu bündeln, wenn die Anlage die in ein neues Projekt (z.B. Abriss oder Instandsetzung) übergeht. Der Aufwand für Grundlagenermittlung bei neuen Projekten kann durch diesen Anwendungsfall erheblich gemindert werden.

Im nächsten Schritt werden digitale und modellbasierte Anwendungen im Betrieb weiterentwickelt, in der Praxis erprobt und implementiert und damit die Anwendungsfallbeschreibungen evaluiert.

Wir sind stolz darauf, diese Fortschritte mit Ihnen zu teilen und freuen uns die Entwicklung der Standardisierung der Anwendungsfälle in Deutschland weiter voranzutreiben.