BIM-Leitstelle des LGV stellte ihre Entwicklungen auf der UDP-Fachtagung vor
Auf der UDP-Fachtagung präsentierte die BIM-Leitstelle des LGV einen neuen BIM-Viewer, der im Masterportal eingebunden wurde, eine BIM-basierte Abstimmungsplattform in DIPAS für eine effizientere Planung von Großveranstaltungen, sowie neue Methoden zur automatisierten BIM-Modellierung.
Die Veranstaltung am 24. und 25. Juni fand unter dem Motto "Dare to share" statt. Die zweitägige Fachtagung umfasste zahlreiche Vorträge zur Entwicklung, zum Betrieb und zur Nutzung der UDP. Neben den informativen Beiträgen wurde auch ein Marktplatz organisiert, auf dem verschiedene Anwendungen und Entwicklungen der UDP vorgestellt wurden. Hier nutzte die BIM-Leitstelle die Gelegenheit Themen zur BIM-Integration in die UDP zu präsentieren.
Der BIM-Viewer wurde im Rahmen des CUT-Projekts entwickelt und ist Teil eines Unterprojektes, das darauf abzielt, BIM-basierte Abstimmungsprozesse in urbanen digitalen Zwillingen zu ermöglichen. Das Projekt verfolgt das Ziel, einen standardisierten Prozess über das Digitale Partizipationssystem (DIPAS) für Vorabstimmungen zur Genehmigung von temporären Großveranstaltungen in der Stadt, wie z. B. den Hamburger DOM oder die UEFA Fanzone 2024, zu schaffen.
Der derzeitige Genehmigungsprozess für solche Veranstaltungen umfasst viele 2D-Pläne, PDFs, Telefonate und Korrekturhinweise und endet in einer Vielzahl von Planungsständen. Die Anwendung der BIM-Methodik könnte die Abstimmungsprozesse durch die Nutzung von BIM-Modellen vereinfachen. Daher war die Integration des BIM-Viewers in das Masterportal ein wichtiger Meilenstein im Projekt. Durch die Implementierung im Masterportal ist der Viewer nicht nur für diesen spezifischen Anwendungsfall, sondern auch für andere Einsatzmöglichkeiten geeignet. Es wird angestrebt, den BIM-Viewer in das Masterportal als Add-On zu integrieren und das Produkt kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zukünftige Optimierungen könnten auch die Integration des BIM-Viewers in die BIM.Hamburg-Website ermöglichen, um Beispielmodelle für unsere Objektkataloge anzuzeigen.
Bei der Entwicklung des Viewers wurde das Open-Source-Skript Xeokit SDK verwendet. In der Implementierung im Masterportal wurden Funktionen wie die Visualisierung von IFC-Dateien, das Messen von Abständen, das Anzeigen von Merkmalen sowie das Suchen und Filtern umgesetzt. Der BIM-Viewer wurde als Prototyp in die Bürgerbeteiligungsplattform DIPAS integriert. Dort bietet er zusätzliche Funktionen, wie das Hinzufügen von Anmerkungen im IFC-Modell sowie das Hinzufügen und Bearbeiten von Kommentaren.
Darüber hinaus wurden automatisierte BIM-Modellierungslösungen vorgestellt, die auf Daten des Geobasiszwillings basieren. Diese Daten liegen als GIS-Daten vor und werden für die Umsetzung der BIM-Methode in das IFC-Format umgewandelt. Ziel ist es im Projekt bis Ende 2025 Geobasisdaten aus heterogenen Formaten im IFC-Format mit relevanten Informationen bereitzustellen. Die Automatisierung vereinfacht und standardisiert wiederholende Prozesse, spart Ressourcen und verbreitet die BIM-Nutzung innerhalb der FHH. Zudem wird die Usability des Masterportals verbessert. Ein großer Vorteil des Projektes liegt darin, dass standardisierte, georeferenzierte und valide BIM-Modelle ohne große Hürden für alle Nutzer bereitgestellt werden könnten.
Anwendungsfälle sind die Bereitstellung von Informationen für Planungen im Hoch-, Ingenieur- und Infrastrukturbau. Darunter fallen Aufgaben wie Grundlagenermittlung, Bestandsdatenmodellierung, Visualisierung, Mengen- und Kostenermittlung sowie Nachnutzung bei Betrieb und Erhaltung. Zielgruppen sind z.B. FHH-Institutionen, die freie Wirtschaft, Veranstalter und Hauseigentümer.
Die Teilnahme an der UDP-Fachtagung war ein bedeutender Schritt, um die Arbeiten des LGVs mit Experten und potenziellen Anwendern aus ganz Deutschland zu teilen. Das große Interesse der Teilnehmer bestätigt, die Relevanz der Themen, die nicht nur die Integration von der BIM-Methode in der öffentlichen Verwaltung vorantreiben, sondern auch einen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Baubranche beitragen werden.