Die U5 startet in einen neuen Abschnitt
Mitte 2024 hat die U5 GmbH den nächsten Planungsabschnitt eingeläutet. Mit dem Start der Entwurfs- und Genehmigungsplanung von den geplanten Haltestellen Jarrestraße bis Volksparkarenen bringen wir die Fertigstellung der U5 wieder ein Stück näher. Dieser Planungsabschnitt wird ebenfalls vollständig mit der Arbeitsmethodik BIM abgewickelt.
Die Strecke im Überblick
In der Vergangenheit haben wir mit dem Abschnitt City Nord – Jarrestraße in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung unsere gewonnenen Erfahrungen mit der Arbeitsmethodik BIM verfeinert, inzwischen steht dieser Abschnitt kurz vor Fertigstellung. Da wir bei der Umsetzung aller Teilprojekte der U5 einem engen Zeitplan bis 2040 unterliegen, startete bereits Mitte 2024 unser bisher längstes Teilprojekt ebenfalls in die Leistungsphase der Entwurfs- und Genehmigungsplanung, der Abschnitt Jarrestraße bis zu der geplanten Haltestelle Volksparkarena. Die U5 umfasst 23 Haltestellen auf 25km Strecke in offener und geschlossener Bauweise. Während Tunnel über Tunnelbohrmaschinen auch unter Bauwerken hindurch erstellt werden können, ist der Bau einer Haltestelle in offener Bauweise der technische Standard.
Unser Arbeitsumfeld
Bei der Umsetzung des Projektes greifen wir auf altbewährte Mittel wie Eplass als CDE und Desite als Koordinationstool zurück, genau wie auf den OpenBIM Ansatz, mit dem offene Datenformate wie IFC- und BCF im Vordergrund stehen. Bei diesem Zusammenspiel von Software und Datenplattform werden über Formulare in Desite die im Projekt entstehenden Issues / Aufgaben am Modell wieder direkt auf der Projektplattform gespeichert – hinterlegt mit Daten zum Ersteller, Erstelldatum, Verantwortlicher und noch einigen mehr. Dadurch stellen wir eine durchgängige Aufgabenverfolgung sicher und sorgen dafür, dass keine Anmerkung unter geht. Ein ähnliches Zusammenspiel ist auch bei Kommentaren in Plänen bereits gängige Praxis.
Planunterlagen, ist das nicht veraltet?
Einige werden sich nun wundern, warum wir als „vollständiges BIM Projekt“ noch von Plänen sprechen. Hintergrund ist unter anderem das Ziel der Entwurfs- und Genehmigungsplanung – Die Erteilung der Baugenehmigung durch die zuständige Behörde. Hier müssen wir weiterhin Pläne einreichen, eine Prüfung über Modelle ist noch nicht in Aussicht. Ebenfalls sind die erstellten Unterlagen in Absprache mit sehr vielen Teilnehmern zu erstellen, nicht alle haben dabei die notwendigen Kenntnisse oder Software, um mit Modellen weiterzuarbeiten. Schlussendlich haben wir ebenfalls festgestellt, dass es Bereiche und Daten gibt, die besser in Geoinformationssystemen (GIS) oder aber schlichtweg klassisch am besten bearbeitet werden können. Wir versuchen in solchen Fällen aber stehts, die Randbedingungen der Arbeitsweise BIM trotzdem zu beachten, z.B. den Ansatz „Single source of truth – Eine Quelle der Wahrheit“ über die gemeinsame CDE abzubilden.
Schlussendlich sind wir stetig dabei die Arbeitsweise anzupassen und Erkenntnisse aus bestehenden oder abgeschlossenen Projekten zu integrieren.
Das Zusammenspiel der Projektbeteiligten
Beschreibung: Koordinationsmodell einer Haltestelle
In dem Projekt U5 und in den Unterprojekten ist besonders das Zusammenspiel zwischen Auftraggeber, Generalplaner und Dritten Projektbeteiligten eine hochkomplexe Aufgabe. Aus unseren Erfahrungen wissen wir, dass wir pro Haltestelle mit ungefähr 1000 Issues und genauso vielen Planunterlagen, also Plänen, Gutachten, statischen Berechnungen etc. rechnen können. Hochgerechnet auf den neuen Abschnitt gehen wir von knapp 18.000 Issues aus, die geschrieben, geprüft, eingearbeitet und geschlossen werden müssen. Bei der Qualitätsprüfung von Teil/ und Fachmodellen rechnen wir mit knapp 6000 zu prüfenden Modellen – eine Anzahl die ohne standardisierte und hochkoordinierte Abläufe nicht zu meistern ist. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mit unseren bereits in der Praxis erprobten Prozessen ausreichend vorbereitet sind.
Tjabbo van Lessen
BIM Manager
U5 Projekt GmbH
Tjabbo.van_Lessen@hochbahn.de