BIM

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Quelle: HOCHBAHN

Rückblick auf die Arbeitsweise BIM bei der U5

Im letzten Jahr hat sich die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH das große Ziel gesetzt – alle ab 2022 folgenden U5-Projekte sollten verpflichtend mit der Arbeitsmethodik BIM umgesetzt werden. Dazu wurden im Vorfeld viele Grundvoraussetzungen erfüllt. Am Ende fühlte sich das Team bereit genug, ganz auf die „neue“ Arbeitsmethodik zu setzen – doch wie ist die Zwischenbilanz nach den ersten 6 Monaten?


B_Rückblick Arbeitsweise U5
© Hamburger Hochbahn AG Strecke U5 mit Abschnitten

Seit 2022 wird die Umsetzung der U5-Projekte mit der Arbeitsmethodik BIM realisiert, wofür viele Grundvoraussetzungen geschaffen wurden. Ein umfangreiches Bestandsmodell wurde erstellt und stetig weiterentwickelt, ein eigenes GIS-Portal wurde eingerichtet, eine CDE wurde ausgewählt und mit Workflows ausgerüstet, Erfahrungen aus Pilotprojekten wurden ausgewertet und Mitarbeitende haben den Umgang mit Modellen verinnerlicht. Am Ende fühlte sich das Team bereit genug, ganz auf die „neue“ Arbeitsmethodik zu setzen.

Eine Arbeitsweise, um sie alle zu einen

Die 24km lange U5, welche mit ihren 23 Haltestellen bis in die späten 2030er Jahre das größte kommunale Schienenverkehrsprojekt Deutschlands ist, wurde zur besseren Planbarkeit in mehrere Abschnitte eingeteilt. Während für die Abschnitte von der Jarrestraße bis Arenen Volkspark (U5M2000 bis 6000, siehe Abbildung) noch die Ausschreibungen für die nächsten Leistungsphasen vorbereitet werden, befindet sich der Abschnitt von der Haltestelle City Nord bis zur Jarrestraße (U5M1000, siehe Abbildung) inzwischen seit knapp 6 Monaten in der Bearbeitung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Die Ziele dieser Leistungsphasen sind ein stimmiges und realisierbares Planungskonzept und die notwendige Genehmigungsplanung durchzuführen, um eine Baugenehmigung der freien Hansestadt Stadt Hamburg zu erwirken. Der Abschnitt U5M1000 wurde bereits als BIM-Projekt ausgeschrieben und unser Erfahrungsbericht basiert auf den Erkenntnissen aus der bisherigen Bearbeitung.

Während die Einreichung der Genehmigungsunterlagen noch auf klassischem Wege in 2D und Textform erfolgt, will die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH die Bearbeitung der Planung selbst weitestgehend modellbasiert durchführen, um die Synergieeffekte von BIM auszuschöpfen. Besonders im Fokus stand deshalb die Kommunikation zwischen unserem Generalplaner, einer Ingenieurgemeinschaft aus Schüssler Plan Ingenieurgemeinschaft mbH, WTM Engineers GmbH und ISP Ziviltechniker GmbH, und unseren anderen am Projekt beteiligten Planenden der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH. Der modellbasierte Austausch der Planung über die gemeinsame CDE wurde über Workflows so konzipiert, dass eine klare Aufgabenverteilung im Projekt entsteht. Erstellte Pläne und Modelle werden in Prüfläufen Personen zugewiesen, die diese dann in abgestimmten Zeiträumen kommentieren, weiterleiten, freigeben oder zurückweisen. So ist eine nachvollziehbare Arbeitsumgebung geschaffen worden, die Redundanzen verhindert und eindeutige Grundlagen schafft.

Unsere bisherigen Erkenntnisse

Bei Projektstart hat unser Generalplaner innerhalb einer Testphase Workflows, Zugriffsrechte, Modellierungsumfang, Issuemanagement und vieles mehr getestet. Auf der Basis der Ergebnisse wurde noch Feintuning der CDE und unserer Arbeitsweise betrieben. Diese Testphase lief parallel zum sonstigen Projektgeschehen und beeinträchtigte die Zeitschiene somit nicht. Inzwischen ist aufgrund dieser ein abgestimmter Workflow für die Modelle entstanden, an dem sich nicht nur die BIM-Expert:innen in den Unternehmen beteiligen, sondern auch unsere Prüfingenieur:innen eingebunden werden.

Modelle werden geteilt, von den internen Mitarbeitenden im BCF-Format kommentiert und diese Issues werden vom Generalplaner in gemeinsamen Routinen bearbeitet und beantwortet. Während dieser Workflow recht gut etabliert ist und sich die Beteiligung stetig erhöht, hat die Arbeitsweise in Modellen aber auch ihre Herausforderungen. So erfordert das Messen in Modellen eine gewisse Übung und auch softwaretechnisch sind hier begrenzte Möglichkeiten enthalten. Bei Schnitten im Modell können die Kanten der Objekte mit den Messtools nicht gegriffen werden und das aus Plänen noch präsente „alle Maße auf einen Blick”, welches den dort enthaltenen Maßketten zu verdanken ist, ist im Modell nicht sofort ersichtlich. Wir behelfen uns derzeit noch mit aus der Autorensoftware abgeleiteten Plänen, die im Modell hinterlegt werden.

Neben unserem Generalplaner als größten Modell- und Planlieferanten hat die U5 Projektgesellschaft noch weitere Projektbeteiligte, welche ebenfalls modellbasiert arbeiten – die verschiedenen Architekt:innen, welche für den Haltestellenausbau gesondert beauftragt werden, arbeiten auf Grundlage von den vom Generalplaner gelieferten Rohbau- und TGA-Modellen und liefern ihrerseits in Abstimmung mit dem Generalplaner Ausbaumodelle, welche auf der CDE geteilt und bearbeitet werden. Auch die Baugrundgutachter werden in diesen Prozess mit eingebunden und liefern neben Grundwasser- und Baugrundmodellen auch Bemessungsprofile in Modellform.

Wir sind bisher sehr zufrieden mit der Beteiligung unserer Nachunternehmer an der Arbeitsweise BIM und aufgrund dessen positiv gestimmt, bei zukünftigen Ausschreibungen für z.B. die Abschnitte M2000 bis 6000 fähige Projektpartner:innen zu finden.

Unser Vorgänger Artikel Der Weg der U-Bahn-Linie U5 zu einem 100% BIM-Projekt (hamburg.de) könnte Sie auch interessieren.