BIM

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Quelle: LSBG

Pilotstudie Modellbasierte Bauwerksprüfung Workshop App-Test#1 – BASt-Demonstrator

Im Rahmen der fortschreitenden Implementierung von BIM kann der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf immer mehr BIM-Modelle der Brückenbauwerke zugreifen. Zusätzlich gibt es in Hamburg motivierte Bauwerksprüfer:innen, die es kaum erwarten können, Stift und Papier gegen ein digitales Endgerät bei der Bauwerksprüfung auszutauschen. Im Rahmen einer Pilotstudie untersucht die fachliche Leitstelle BIM des LSBG bestehende Anwendungen, Tools und Apps, um eine digitale und modellbasierte Bauwerksprüfung durchzuführen.

Es ist noch keine marktreife Anwendung vorhanden, die eine digitale und modellbasierte Bauwerksprüfung vollständig durchführen kann, da es bisher nur wenige Verwaltungen gibt, die im Betrieb bereits digitale und modellbasierte Arbeitsmethoden in Deutschland einführen.

Im Rahmen einer Pilotstudie hat die Fachliche Leitstelle BIM im LSBG eine Marktanalyse von bestehenden Anwendungen, Tools und Apps getätigt und drei Systeme ausgewählt, die den Ansprüchen einer zukünftigen Bauwerksprüfung am nächsten kommen. Diese Systeme werden zunächst getestet, um daraus Anforderungen an ein zukünftiges System im LSBG zu definieren.

Die Durchführung der Studie erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Fachlichen Leitstelle BIM und den Bauwerksprüfer:innen des LSBG. Darüber hinaus werden auch die Betriebsbereiche der anderen Assetklassen, das Anlagenmanagement des LSBG und die Bauwerksprüfer der HPA involviert.

Workshop im Rahmen des Forschungsprojektes

Ende August 2022 fand der erste zweitägige Workshop statt. Die getestete App wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der BASt zur modellbasierten Bauwerksprüfung entwickelt. Das Konsortium des Forschungsnehmers, bestehend aus intecplan, HH-Vision, Frauenhofer Fit und der Ruhr Universität Bochum, hat eine Anwendung entwickelt, in der BIM Modelle auf einem Tablet dazu genutzt werden, um Schäden georeferenziert im Modell zu erfassen, Bilder am Modell zu hinterlegen und Schadensarten und –abmessungen einzutragen.

Bei dieser App können die Bauwerksprüfer:innen ihre Notizbücher sowie das Bauwerksbuch im Büro lassen, denn alle Informationen sind in dem Modell im Endgerät enthalten. Handschriftliche Notizen sind nicht mehr notwendig, da alle Schäden inklusive Fotos, Notizen und Messungen in der App im Modell erfasst werden können. Dies soll nicht nur die Bauwerksprüfungen effektiver machen, sondern auch eine zukünftige Instandsetzung durch die georeferenzierten Schäden im Modell erleichtern.

Getestet wurde an der im Jahr 2020 fertiggestellten Fußgängerbrücke Haynspark an der Alster. Die Brücke war bereits während der Planung und der Ausführung ein BIM-Pilotprojekt, demzufolge existiert für diese Brücke bereits ein As-Built-Modell, welches im Betrieb genutzt werden kann. 

Am ersten Tag des Workshops wurde die App der Fachlichen Leitstelle BIM des LSBG, den Betriebsbereichen Gewässer und Hochwasserschutz, Ufer, Bestandsdatenmanagement Straßen, dem Entwurf Konstruktive Ingenieurbauwerke und der fachlichen Leitstelle iTWO vorgestellt. Am zweiten Tag durften die Bauwerksprüfer:innen die App an der Brücke testen.

Das Konsortium erklärte die Anwendung vor Ort und begleitete die Teams auf und unter der Brücke, um auf Herausforderungen und Fragen einzugehen. Zusätzlich war für das Forschungsprojekt natürlich im Gegenzug interessant, welche Ergänzungen seitens der Bauwerksprüfer:innen gewünscht wurden.

Auf Abbildung 1 sieht man deutlich, dass in der Anwendung auch die Bauteile durch eine Überlagerung des Modells mit der Realität sichtbar werden, die unter der Wasseroberfläche oder im Boden sind (wie z.B. Gründungen).

Auf Abbildung 2 kann man als rote Kugel einen im Modell angelegten Schaden sehen, der auch mit Informationen (Größe, Art, Status, etc.) gefüllt werden kann. So ist der Ort des Schadens ganz klar georeferenziert dokumentiert, welches viele Vorteile bietet.

Fazit zum BASt-Demonstrator

Der Test des BASt-Demonstrators an einer Brücke im Verantwortungsbereich des LSBG mit zugehörigem BIM-Modell brachte sowohl gutes Feedback für die Weiterentwicklung der App als auch zahlreiche Erkenntnisse darüber, welche fachlichen und persönlichen Anforderungen die Bauwerksprüfung an ein digitales System, an Endgeräten, an die Modelle und an Schnittstellen stellt. Eine Anwendung sollte immer mit und für den Anwendenden durchgeführt werden.

Wir sind gespannt, wie sich der BASt-Demonstrator noch weiterentwickeln wird und welche Systeme wir noch kennenlernen werden. Sehr positiv war, dass sich unser BIM Modell problemlos in die App einlesen ließ. „Dies sei nicht unbedingt immer möglich“, wurde vom Konsortium angemerkt.

Weiterführende Informationen:
Forschungsnehmer: Bauwerksprüfung mittels 3D-Bauwerksmodellen und erweiterter / virtueller Realität
BASt – LINK: Bereit für die Zukunft – Digitalisierung in der BauwerksprüfungInformatio


Projekt
Modellbasierte Bauwerkprüfung

Art der Maßnahme
Forschung und Entwicklung

Vorhabenträger
Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG)

Ansprechpartner
Rina Gerhard
E-Mail: rina.gerhard@lsbg.hamburg.de